_Der Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Krieg führte in Neuenhaus 1949 zur Gründung einer lutherischen Kapellengemeinde (neben der reformierten, der altreformierten und der katholischen Gemeinde). Das Verhältnis der alteingesessenen Konfessionen zu den neuen Lutheranern war nicht ohne Spannungen, wobei es von Seiten der Reformierten mitunter sogar noch problematischer war als von Seiten der Katholiken; die Reformierten empfanden die Lutheraner als direkte "Konkurrenz" und es wurde die Meinung vertreten, dass die evangelischen Ostvertriebenen doch ebenso gut sich der reformierten Kirche anschließen könnten. Die Notkirche wurde von der Amerikanischen Sektion des Lutherischen Weltbundes gestiftet und eingeweiht als "Johanneskirche auf der Burg", weil sie auf historischem Boden errichtet wurde: der Keimzelle der Stadt, wo einst 1317 der Fürst von Bentheim die Burg Dinkelrode errichtet hatte. Der Pfarrhausanbau wurde hier nicht ausgeführt. Einmanualige Führer-Schrankorgel von 1956. Die Ausstattung ist in großen Teilen original erhalten, auch die Bänke und die Altarnische mit den Flügeltüren (in der Nische heute eine moderne Kreuzdarstellung, der neue Altar wurde 1980 vorgezogen). Holzkanzel von 1977. 1994 wurden die ursprünglichen Lampen durch Deckenstrahler ersetzt. 1998 fünf neue Kirchenfenster, 1999 Bau eines freistehenden Glockenturms (seither ist der Dachreiter der Kirche ohne Glocke).
|