Die OBAK ist verantwortlich für ein Lernmodul "Kirche/Kirchenbau und Nationalsozialismus". Sakralräume vermitteln wichtige Einsichten zur Rolle der Kirche in der NS-Zeit als auch zur Erinnerungskultur. In sämtlichen Projektländern stoßen wir auf Spuren jüngerer deutscher Vergangenheit. Gerade auch derartige Erfahrungen begründen einen europäischen Mehrwert. Das Lernmodul trägt dazu bei, diesen Teil europäischer Geschichte wach zu halten: Für ein Zusammenleben in Frieden, Toleranz und Solidarität.
Der 2. Beitrag der OBAK: Digitale Visualisierungen als Lernmaterial zum Basiswissen über Sakralräume. Zielgruppe sind alle, die mit deren Präsentation zu tun haben, z. B. durch Kirchenführungen. Hier geht es um Raumwahrnehmung und Grundlagen der Architekturtheorie. Neue Möglichkeiten "digitalen Lernens" gewinnen immer mehr an Bedeutung – und Digitale Welten sind längst soziale Realität. Hier genau liegt die besondere didaktische Herausforderung! Uns ist vor allem wichtig, wie sich digitales Lernen sinnvoll mit erlebnisbezogenem Lernen verbinden lässt.
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OBAK-Projektteam
Das Kernteam der OBAK für das EU-Projekt bilden Immo Wittig (Kultursoziologe/Projektkoordinator), Dr. Hans-Jürgen Kutzner (Theologe und Kunstwissenschaftler) und Christina Rudert (Historikerin/Journalistin, Fokolar-Bewegung e.V.) sowie, von unseren Kooperationspartnern, Konstantin Manthey, Göran Vöpel, Tobias Klann.
Kooperationspartner OBAK
Jede Bildungsressource, die im EU-Projekt erarbeitet wird, soll, so haben wir es im Förderantrag als Verbreitungsstrategie formuliert, unbedingt in örtliche Handlungsfelder eingebunden sein. Alle Partnereinrichtungen des EU-Projekts arbeiten deshalb für das Projekt mit örtlichen Kooperationspartnern zusammen. Dies dient im Sinne der Ziele von Erasmus+ dazu, dass Projektergebnisse: •Anwendung in der Bildungspraxis finden, •ihre Adressaten erreichen, •optimal verbreitet, •nachhaltig genutzt werden. Die OBAK kooperiert für das EU-Projekt mit der Kath. Akademie in Berlin (Entwicklung innovativer Bildungsformate), novopano (Virtuelle Lernumgebungen) und Fritz Göran Vöpel (Computer Generated Imagery). Jede Bildungsressource, die im EU-Projekt erarbeitet wird, soll, so haben wir es im Förderantrag als Verbreitungsstrategie formuliert, unbedingt in örtliche Handlungsfelder eingebunden sein. Alle Partnereinrichtungen des EU-Projekts arbeiten deshalb für das Projekt mit örtlichen Kooperationspartnern zusammen. Dies dient im Sinne der Ziele von Erasmus+ dazu, dass Projektergebnisse: •Anwendung in der Bildungspraxis finden, •ihre Adressaten erreichen, •optimal verbreitet, •nachhaltig genutzt werden. Die OBAK kooperiert für das EU-Projekt mit der Kath. Akademie in Berlin (Entwicklung innovativer Bildungsformate), novopano (Virtuelle Lernumgebungen) und Fritz Göran Vöpel (Computer Generated Imagery).
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Erinnerungsorte in Berlin
Zur NS-Zeit gibt es in Berlin eine Reihe religionsbezogener Erinnerungs-, Gedenk- und Lernorte, darunter so bekannte wie die kath. •Kirche Maria Regina Martyrum (zusammen mit dem benachbarten •Ev. Gemeindezentrum Plötzensee heute Ökumenisches Gedenkzentrum) und weniger bekannte wie das •Jüdische Gemeindehaus Fasanenstraße (wichtiges Architekturzeugnis der Nachkriegsmoderne mit Portalresten der alten Synagoge). Eine didaktisch aufbereitete Tagesexkursion zu Berliner Erinnerungsorten wird für Gruppen auf Anfrage organisiert.
Zeugnis von der Verfolgung religiöser Minderheiten gibt die von Otto Bartning 1936/37(!) erbaute •Erste Kirche der Christlichen Wissenschafter Berlin (Christian Science), von den Nazis nach dem Verbot dieser Glaubensgemeinschaft zu einem Kino umfunktioniert. Zu Berlin gehört beim Thema NS auch ein Blick auf den Islam, die •Ahmadiyya-Lahore-Moschee (älteste erhaltene deutsche Moschee, erbaut 1924-28): Hier gab es Kollaboration mit dem NS-Regime und antisemitische Hetzreden des Jerusalemer Großmuftis (als Ehrengast der SS!!), zugleich Widerstand aus der Gemeinde, der Juden das Leben rettete!
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Als zentralen Erinnerungsort für unser Projektthema haben wir die •Martin-Luther-Gedächtniskirche Berlin-Mariendorf ausgesucht. An diesem Ort wird die unselige Allianz der Kirche mit den Mächten des Bösen anschaulich – sichtbar, sinnlich erlebbar wie bei keinem erhaltenen Sakralraum sonst. Keineswegs aber ist dessen Botschaft eindeutig – gerade die Ambivalenz dieses Raumes, die nur bei Erhalt in der Gesamtheit vermittelbar ist, qualifiziert ihn als einzigartigen europäischen Erinnerungs- und Lernort. Geplant ist jedoch erhebliche Umgestaltung des Innenraums, womit die Ausstattung zur bloßen Kulisse würde. Ein überzeugendes Entwicklungskonzept fehlt indes 2017 noch immer; Erasmus+ bietet optimale Chancen für Fortschritte hin zu einer nachhaltigen Nutzungsstrategie.
Ein schicksalhafter Ort, in Berlin jedoch vergessen, auf den wir die Aufmerksamkeit lenken wollen, ist die •Messias-Kapelle, bis 1940 Ort der Judenmission. Noch vor einigen Jahren wurde sie als kirchlicher Erinnerungsort der ev. Landeskirche gepflegt und war öffentlich frei zugänglich – bis zum Verkauf der Immobilie an eine Privatfirma. Dass von der Inneneinrichtung überhaupt etwas erhalten blieb, ist dem Berliner Denkmalschutz zu verdanken.
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