Reisesegen

Setz leicht den Fuß, begehre kein Verweilen,

Am Rand der Straße schneide dir den Stab;

Bleib, der du bist, und durch bestaubte Meilen

Getröste dich der Pilgerschaft ans Grab.

Dir zugeteilt, gemeine Gift mit allen,

Brot, Früchte, Wasser, sollst du nicht verschmähn.

Den bunten Raub, mit dem sie sich gefallen,

Laß hinter dir; er hindert sich am Gehn.

Brich nicht das Herz, wo du das Brot gebrochen,

Das deine nicht und das der andern nicht;

Ein freundlich Wort, zur rechten Zeit gesprochen,

Ein Händedruck, der nicht zuviel verspricht:

Und dennoch Treue, die sich schickt, zu dienen,

Und Glaube, der nicht fordert und nicht schilt;

So wird die Welt, die Wüste dir geschienen,

Zu deinem Werk und deinem Bild.

Rudolf Alexander Schröder