Otto Bartning 1918-1920 (35-38)

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November 1918: In Berlin konstituiert sich unter Führung Bruno Tauts der Arbeitsrat für Kunst (A.f.K.), dem auch Bartning und Walter Gropius angehören
(und z.B. Käthe Kollwitz, Mies van der Rohe, der Komponist Hanns Eisler und die Maler Kandinsky, Klee, Feininger, Pechstein und Schmidt-Rottluff). Bartning ist Mitunterzeichner sowohl der ersten Flugschrift ("Ein Architektur-Programm") vom 18.11. als auch des Gründungsmanifestes vom 28.11.
Bartning wird im A.f.K. Vorsitzender des Unterrichtsausschusses, in dem das Lehrprogramm formuliert wird, auf dem die Gründung des Bauhauses basiert:

29.12.1918: Konstituierende Sitzung des Unterrichtsausschusses in Bartnings Wohnung, wo dieser den 1. Entwurf eines Unterrichtsplanes vorlegt, der als Arbeitsgrundlage angenommen wird.

9.1.1919: 2. Sitzung des A.f.K.-Unterrichtsausschusses, an der nun auch - auf Einladung von Bartning - Walter Gropius teilnimmt. Beratung der überarbeiteten Fassung von Bartnings Unterrichtsplan.

15.1.1919: 3. und letzte Sitzung des Unterrichtsausschusses. Erneute Verhandlung des "Lehrprogramms für Handwerker, Architekten und bildende Künstler" mit dem Resultat nur kleinerer Änderungen. Bartning dankt Gropius ausdrücklich "für seine Beihilfe" und erhält die Vollmacht, "das Programm redaktionell fertig zu stellen und ohne nochmalige Vorstellung im Namen des Unterrichtsausschusses zum Druck vorzulegen".

Zur Veröffentlichung kommt es vorerst nicht, Bartning ist, laut eigener Angabe, "dann ein viertel Jahr lang krank im Schwarzwald. Als ich zurückkehrte war das Bauhaus in Weimar gegründet ... Es war ein echter Schmerz ..."

1.4.1919: Offizielles Gründungsdatum des "Staatlichen Bauhauses" (ergänzende Bezeichnung: "Hochschule für Gestaltung") - Gründung durch Walter Gropius (im "Alleingang") durch Fusion von Weimarer Kunsthochschule und Kunstgewerbeschule, Vorlage des Bauhaus-Programms.

September 1919: Erst jetzt (in Heft 2/1919 der Mitteilungen des Deutschen Werkbundes) Veröffentlichung der "Vorschläge zu einem Lehrplan für Handwerker, Architekten und bildende Künstler" durch Bartning, die in wesentlichen Punkten mit dem Bauhaus-Programm übereinstimmen und mit "Dezember 1918" (!) datiert sind. (In der Literatur ist darauf hingewiesen worden, dass sie die veröffentlichte Fassung zu diesem Zeitpunkt noch nicht gehabt haben können.)

Oktober 1919: Bartning wird zusammen mit W. Gropius, César Klein, Karl Ernst Osthaus, Bernhard Pankok und Bruno Taut in den Vorstand des Deutschen Werkbundes gewählt und leitet im Werkbund die Abteilung für Unterrichtsreform.

1919 auch Veröffentlichung der wegweisenden Schrift "Vom neuen Kirchbau"

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© 2005 OBAK - © Quellen»Quellen - Stand: 08.12.2005 - http://www.otto-bartning.de