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Zitate über Otto Bartning

    "... einer der bedeutendsten Erneuerer der Architektur des 20. Jahrhunderts [...] Er war der unbestrittene Erneuerer des protestantischen Kirchenbaus [...] Kein Zweifel, dass die stärksten schöpferischen Impulse für eine Erneuerung des protestantischen Kirchenbaus im 20. Jahrhundert von Otto Bartning ausgingen."    
    Prof. Friedhelm Grundmann (Architekt) 2002    

    "... wegweisend für neue Raumgestaltung im ev. Kirchenbau (Altar als Zentrum der Gemeinde, umbauter Raum als sichtbare Form u. Gestalt der Gemeinschaft)"    
    Aus dem Eintrag "Bartning" im "Lexikon für Theologie und Kirche" 1994    

    "Ich werde nie den Augenblick vergessen, als ich im Jahre 1928 als blutjunger Kölner Pfarrer bei der Kirchweihe im feierlichen Zug mit in Otto Bartnings Pressa-Kirche einzog: Was Kirche ist, und zwar Kirche nicht nur als gottesdienstliche Stätte verstanden, das ist mir über der Begegnung mit diesem Raume aufgegangen, - viel erleuchtender als aus den Lehrbüchern der Theologen."    
    Pfarrer Prof. Dr. D. Oskar Söhngen auf der 8. ev. Kirchenbautagung 1956    

    "Die entscheidende Zäsur für den neuen evangelischen Kirchenbau ist mit dem Namen Otto Bartning verknüpft"    
    Pfarrer Prof. Dr. D. Oskar Söhngen 1958    

    "Nicht nur quantitativ, auch inhaltlich das meiste hatte doch wohl Otto Bartning zu sagen. Nicht als ob er die Lösung brächte, - wer könnte das heute schon? Aber sein Ringen mit dem Problem hat Format."    
    Prof. Dr.-Ing. R. von Schöfer im Zentralblatt der Bauverwaltung zur Ev. Kirchenbauausstellung im Folkwang-Museum in Essen 1929 über Probleme des modernen Kirchenbaus 1930    

    "Wichtigster evangelischer Kirchenbaumeister"    
    Prof. Dr. Jürgen Wiener, Kunsthistoriker, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
zitiert nach www.domradio.de/aktuell/artikel_44995.html
2008    

    "... das hervorragendste und überzeugendste Beispiel für die Berliner Kirchenbaukunst zwischen den Weltkriegen ..."    
    Prof. Dr. Paul Ortwin Rave über Bartnings Gustav-Adolf-Kirche 1961    

    "Die Schönheit des Konstruktiven im Sinne Neuer Sachlichkeit sichtbar zu machen ist nur an wenigen Kirchenbauten geschehen; die Versuche von Otto Bartning in dieser Richtung aus den zwanziger Jahren sind die gelungensten unter ihnen (Gustav-Adolf-Kirche .. Charlottenburg)."    
    Kirchen in Berlin zu Bartnings Gustav-Adolf-Kirche 1987    

    "Von außen beeindruckt der Bau nicht gerade"    
    Der Tagesspiegel (Berlin) am 27.10.2008 (Rubrik "Sonntags um zehn") zur Gustav-Adolf-Kirche 2008    

    "Klarheit und Bescheidenheit, der echte Dienst am Menschen/an der Gemeinschaft, charakterisieren Leben und Werk von Otto Bartning. Besonders seine "Notkirchen" verbinden die Vorkriegsmoderne mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Nachkriegsjahre sowie meditativ-strengen Raumkonzepten. In unserer Zeit ökologischer und sozialer Krisen lehrt uns Bartning in seinen Bauten verantwortliches Handeln in der Gemeinschaft für die Gemeinschaft, lehrt uns Bescheidenheit im Umgang mit unserer Umwelt. Die Architektur Bartnings ist frei von Moden und Starallüren, aber immer auch eingebunden in ihre Zeit. Mit dem Schutz seiner Bauten als Architekturdenkmäler, mit deren originalgetreuer Erhaltung, bewahren wir zugleich ein Stück deutsch-deutscher Geschichte, deutscher Kultur- und Technikgeschichte und ehren zugleich eine bedeutende deutsche Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts."    
    Dr. Michael Siebenbrodt, Architekt, Kurator, Leiter des Bauhaus-Museums Weimar 2007    

    "Es ist wichtig, etwas von diesem weiten Horizont zu wissen, vor dem die grundlegenden Eigenschaften Bartnings sich bewegen [...] Das Welthafte seiner Art hat dem protestantischen Kirchbau ganz gewiß nur guttun können."    
    Oskar Beyer 1954    

    "Das Besondere seiner Bauten liegt weniger in einem Auffälligen und Extremen, als in der Sicherheit der Bauverhältnisse, in der Feinstempfindung für Maß und Linie. Man hat ihm rühmend nachgesagt, Raum- (= Innenraum-) Gestaltung sei seine eigentümlichste und stärkste Gabe. Auf alle Fälle lernt man seinen Innenräumen ab, daß Raum ein Schutz ist, und daß dieser Schutz geschaffen werden muß infolge 'unserer Heimatlosigkeit, unserer leiblichen und geistigen Verlorenheit'"    
    Oskar Beyer 1954    

    "... auf das Wesentliche abzuzielen, einfach und von innen nach außen zu bauen, bleibt ein Grunderfordernis protestantischen Kirchenbaus und damit Geist vom Geiste Otto Bartnings."    
    Pfarrer Prof. Dr. D. Oskar Söhngen 1983    

    "Was aber entscheidend ist: Das Maß an Vertrautheit und damit die vorhandene 'Erfahrung' mit Kirche als Raum konnte vom einzelnen darauf übertragen werden. Gleichzeitig aber war so viel Neues in diese Notkirchen eingeflossen, so viel Chance wurde damit angekündigt und auch konkret erfahrbar, daß dieses Projekt zum Symbol des neu entstehenden 'anderen' Deutschland wurde."    
    Prof. Helmut Striffler (Architekt und bedeutender Kirchenarchitekt) über Bartnings "Notkirchen" 2008    

    "'Scheunen Gottes', die uns heute noch lieber sind als manches neureiche Armutszeugnis im Zeichen des Wirtschaftswunders."    
    Pfarrer Prof. Dr. D. Oskar Söhngen über Bartnings "Notkirchen" 1958    

    "Für einige sind Bartnings Notkirchen das heimliche protestantische Ideal geblieben."    
    Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Schwebel, 1980-2006 Direktor des EKD-Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart an der Philipps-Universität Marburg   2002    

    "Das Wort Notkirche ist nicht im Sinne eines Übergangs oder Behelfs zu verstehen, sondern hier ist eine Kirche aus der Not der Zeiten entstanden, eine Kirche, die in ihrer ganzen tatsächlich-baulichen aber auch sinnhaften Symbolik die Not der Menschen aufnimmt und in ihrer schlichten Pracht, warmen Kühle und geduckten Größe Trost und Hilfe verspricht."    
    Dr. Hans-Ulrich Hauschild, Mitglied des Kirchenvorstandes der Gießener Pankratiusgemeinde, über Bartnings "Notkirchen"  2005    

    "Wir hatten Anfang der Fünfzigerjahre viele alte Professoren an der Universität, und auch Otto Bartning war ja kein junger Mann mehr. Trotzdem - er war anders als die anderen. ... Er sprach leise und zurückhaltend. Aber wenn er etwas sagte, dann blitzten seine Augen, und jeder war sofort auf seiner Seite. Er hatte die seltene Fähigkeit, Menschen aus dem Stegreif von seinen Ideen zu überzeugen."    
   

Architekt Dipl.-Ing. Peter Trabitzsch, Jahrgang 1930, Wuppertal

Quelle: chrismon plus rheinland, 06.2010 

2010    

    "Von dieser Ethik können wir nur lernen."    
   

Architekt Dipl.-Ing. Peter Trabitzsch, Jahrgang 1930, Wuppertal

Zu den Aussagen Bartnings über die "Notkirche"

Quelle: chrismon plus rheinland, 06.2010

2010    

    "Otto Bartning schlug als Baukünstler einen Weg ein, der menschlichen Maßstäben und einer zur Erinnerung fähigen Bauästhetik verpflichtet blieb. Er führte nicht in die Sackgasse der industriellen Null-Ästhetik-Norm."    
   

Dr. Christoph Timm, Pforzheim, Denkmalpfleger

Per E-Mail

2010    

    "Solange die evangelische Kirche keine einheitliche liturgische Ordnung hat, aus der sie einen entsprechenden Baustil ableiten könnte, hält Professor Bartning es für ehrlicher, das religiöse 'Defizit' sozusagen im Bauprogramm einzukalkulieren. Er entwickelt deshalb die der evangelischen Kirche gemäße Bauform bewußt aus den Notkirchen [...] Diese Kirchen [...] nennt Bartning gern 'Zelte in der Wüste'."    
    DER SPIEGEL über Bartning und seine "Notkirchen" 1953    

    "Professor D.h.c. Bartning ist heute für alle Werkschaffenden Deutschlands und darüber hinaus des europäischen Raumes und des weiten Auslandes ein Begriff. Aus zahllosen Publikationen im Laufe der letzten vierzig Jahre lässt sich das Material über das Lebenswerk Professor Bartnings zusammenstellen, das das Werken des grossartigen Baumeisters und bedeutenden Architekten veranschaulicht."    
    Fachabteilung für Architektur der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (aus der Begründung zur Verleihung der Ehrendoktorwürde an Bartning) 1951    

    "Otto Bartning. Der Name bezeichnet eine Wende, er bezeichnet die Erneuerung des evangelischen Kirchenbaus, nicht vom 'Stil' her, sondern vom Fundament, vom Material und von der liturgischen Idee."    
    Richard Biedrzynski in: 'Kirchen unserer Zeit' 1958    

    "Daß [..] nicht die ganze Bauausstellung scheiterte, wird von vielen Ausschußmitgliedern der vermittelnden Zähigkeit des Ausschußvorsitzenden Professor Otto Bartning zugeschrieben. Bartning, heißt es, trage den Spitznamen 'Heiliger Otto' nicht zu Unrecht, den er sich durch zahlreiche Kirchenbauten erwarb."    
    DER SPIEGEL zu Bartnings Bedeutung
für die Internationale Bauausstellung Berlin 1957 (INTERBAU)
1957    

    "Die Jugend von heute lebt in einer zwielichtig-vielschichtigen Umwelt, die nur durch das Beispiel klarer Persönlichkeitskräfte geordnet werden kann. Otto Bartning, der geniale Baumeister und Künstler, hat uns ein Lebenswerk hinterlassen, aus dem so viel helfende Kraft und schöpferische Impulse zur Gesundung und Kräftigung der heranwachsenden Generation strömen, daß das Bezirksamt Spandau sich entschlossen hat, unsere Zitadellen-Schule unter die Schutz- und Schirmherrschaft dieses vorbildlichen Geistes zu stellen."    
    Emil Steinke, Bezirksstadtrat von Berlin-Spandau, anlässlich der Namensgebung "Otto-Bartning-Schule" für die Bauberufsfachschule Spandau 1960    

    "Den Menschen Bartning und seine Einstellung zur Umwelt erkennt man ohne Mühe in seinen Schriften. Als Baumeister war er Streiter für die Baukultur, als Mensch ewig und leidenschaftlich unermüdlich Gebender, der durch sein Zweifeln dabei auch immer Suchender blieb."    
    Erich Sommer, Schulleiter der "Otto-Bartning-Schule", in der Erinnerungsschrift zur Namensgebung 1960    

    "Für Bartning .. ist Architektur Wachstum und Aktivität, gespeist von denselben Kräften wie die Natur."    
    Knaurs Lexikon der modernen Architektur, Stichwort Expressionismus 1963    

    "Favorit für gewisse evangelisch-puritanische Kreise, die ahnungslos einem Anhänger des im Kern atheistischen Bolschewismus die künstlerischen, d.h. theistischen Belange der evangelischen Kirche anvertrauen."    
    Völkischer Beobachter, 193. Ausgabe, Erstes Beiblatt, 12./13. Juli 1931 1931    

    "Seine Versuche der Lösung des kirchlichen Baues sind durchweg als modische Spielereien abzulehnen."    
    Der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, Prof. Dr. Wilhelm Kreis, an das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda 1944    

OBAK - http://www.otto-bartning.de