Otto Bartning 1883-1901 (-19)

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12. April 1883
geboren in Karlsruhe, im Pfarrhaus der Großeltern mütterlicherseits
Bürgerliches, liberal-protestantisches Elternhaus

Otto Bartning wird sehr durch seinen Großvater mütterlicherseits geprägt (D. Karl Wilhelm Doll, 1877-95 Oberhirte der badischen Landeskirche, damalige Amtsbezeichnung: "Prälat", was seit 1938 "Landesbischof" heißt).
Dieser nimmt den Bub z.B. mit zu informellen Visitationen in Dorfkirchen des Schwarzwaldes, wo beide von der Empore aus, so Bartning in seinen Jugenderinnerungen,
"verborgen bei der Orgel", "das ganze schleppende Geschehn verfolgten". Verließ der Großvater den Gottesdienst vorzeitig, so hieß das, die Predigt war schlecht gewesen. Hatte sie gefallen, ging es anschließend ins Pfarrhaus der Gemeinde. Dort wurde der Pfarrer dann jedoch nicht, wie man es erwartet hätte, gelobt – nein, der Großvater "nahm die Predigt auseinander und – der Pfarrer wagte kaum zu schlucken – setzte sie aufs Neue und aufs Einfachste zusammen. Gern hätt ich dem Pfarrer zugeblinzelt, denn ich wußte ja Bescheid" (zitiert aus: Erde Geliebte).

Bartning (ca. 10-jährig) mit VaterDas historische Foto zeigt Otto Bartning als Zehnjährigen mit seinem Vater in einer für die damalige Zeit typischen posierenden Darstellung.
Otto Bartning senior war ein weltgewandter und viel gereister Hamburger Handelskaufmann. Durch seinen Erfolg an der Börse konnte er sich schon als etwa 40-jähriger ein Leben als Ruheständler leisten und nur noch seinen Hobbys nachgehen (seinem kindlichen Eindruck entsprechend gab der junge Otto Bartning in der Schule als Beruf des Vaters "Jäger" an).

 

Bildnachweis: BATUD

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© 2005 OBAK - © Quellen»Quellen - Stand: 08.12.2005 - http://www.otto-bartning.de