Otto Bartning 1904-1906 (20-24)

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Ab März 1904 anderthalbjährige Weltreise, "zunächst mit einem Viermaster von Hamburg ums Kap Hoorn nach Valparaiso, von da dann weiter ohne viele Geldmittel", über Peru durch ganz Amerika bis Alaska, dann nach Japan, China, Indien "und durchs Rote Meer nach Hause". (In der älteren Literatur fälschlicherweise mit 1902/03 datiert.)

Ab ca. Herbst 1905 (neben dem Studium) bereits "freischaffender Architekt" in Berlin mit eigenem Büro.

12.1.1906: Tagebucheintrag: "Seit vielen Wochen nun arbeite ich fast täglich 5-6 Stunden Statik, und mir ist, als müßte ich dabei verschmachten. Überhaupt habe ich bemerkt: wenn ich lange Zeit nichts produktiv zu arbeiten habe, ist mir der Kopf eine dumpfe Höhle, in der einen graust ...".

Außer an der TH in Berlin-Charlottenburg studierte Bartning eine Zeit lang an der Großherzoglich Badischen Technischen Hochschule Fridericiana (Polytechnikum) in Karlsruhe.

Frühjahr 1906: Erster Kirchenbauauftrag durch befreundeten Vikar: Evangelische Friedenskirche in Peggau/Steiermark (Österreich) mit Pfarrhaus und Gemeindesaal (Einweihung: 1.11.1906).
Aus diesem Kontakt ergaben sich für Bartning in den Jahren 1907-1914 17 Folgeaufträge (Kirch- und Gemeindehausbauten "von Böhmen bis zum Schwarzen Meer"), bei denen er sehr früh die später "moderne" Idee des kirchlichen Gemeindezentrums verwirklichte (bauliche Einheit von Kirche, Gemeindesaal und Pfarrhaus). Dies Bartningsche Frühwerk von Diasporakirchen steht in einem Zusammenhang mit der damals in Österreich-Ungarn agierenden so genannten "Los-von-Rom-Bewegung"; wie die Verbindungslinien allerdings genau verliefen, ist bisher nicht erforscht.

Im Jahre 1906 auch mehrmonatiger inspirierender Aufenthalt in Florenz und Rom.

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© 2005 OBAK - © Quellen»Quellen - Stand: 08.12.2005 - http://www.otto-bartning.de